Bei der Suche nach ehemaligen Reichenbucher Bürgern habe ich im ev. Kirchenbuch von Binau folgenden Eintrag gefunden:
Den 4ten Augusi haben Johan Christoff
Leyhenbürger Ein Ziegainer, von Raichen-
buch, Einen Jungen Sohn tauffen lassen,
wobey der hochwohlgebohrne Herr, Herr Johan
Georg von Hunolstein v[nd]dann die hochwohl[geb.]
Frey Fräulein Loysa von Hunolstein zu
Gevattern gestanden, das Kind ist Johan
Ludwig genannt.
Binau war ein freiadeliges Rittergut. Zum Zeitpunkt der Taufe waren die „Vogt von Hunolstein“ die Besitzer von Binau. Warum Mitglieder der Familie die Patenschaft bei Johan Ludwig übernommen haben entzieht sich meiner Kenntnis. Ungewöhnlich ist auch das die Taufe in Binau vollzogen wurde, zuständig für Reichenbuch wäre eigentlich die Mutterpfarrei Neckargerach gewesen.
Leider führt auch die Suche nach dieser (Ziegainer) Familie ins Leere. Diese Familie tauchte weder vorher noch nachher nochmals auf. Mir ist auch nicht ganz klar wie der Familienname der Familie lauten soll.
- Christoff dann wäre „Leyhenbürger“ eine Standesbezeichnung. Aber was soll dann die Bezeichnung „Leyhenbürger Ein Ziegainer“ bedeuten?
- Leyhen könnte man vermuten da es im KB so aussieht wie wenn Leyhen unterstrichen wäre. Meist wurden Familiennamen unterstrichen. Was soll uns dann aber die Bezeichnung „bürger Ein Ziegainer“ sagen? Dies ist eigentlich genauso abwegig.
- Leyhenbürger ist wohl doch am wahrscheinlichsten als Familienname anzunehmen.
Bisher konnte weder die Herkunft noch der Verbleib dieser Familie geklärt werden. Dies bleibt wohl dem Zufall überlassen, evtl. ergeben andere/spätere Forschungen ein Ergebnis. Wer über Informationen zu diesen Reichenbuchern verfügt wird gebeten mir eine Nachricht zu senden.
N.B. Dieser Beitrag soll keinesfalls diskriminierend wirken. Hier wurde lediglich der Begriff „Ziegainer“ aus einer historischen Quelle übernommen. Es geht hierbei um die Forschung nach Reichenbucher Familien.